Bereite dich darauf vor, dass du beweisen musst, dass dein Arbeitgeber den Lohn nicht zahlt und du daher Anspruch auf Arbeitslosengeld hast. Das umfasst in der Regel den Verdienstausfall bis zum Ablauf der regulären Kündigungsfrist (da Sie ohne die fristlose Kündigung noch Gehalt bis zum Ende der Kündigungsfrist erhalten hätten).
Eine solche Kündigung sollten Sie aus Beweisgründen schriftlich und unter Angabe des Kündigungsgrundes aussprechen.
Folgen: Wenn Ihre fristlose Kündigung gerechtfertigt war, können Sie vom Arbeitgeber Schadensersatz verlangen. Der Arbeitgeber gerät in Annahmeverzug, solange Sie arbeitsbereit wären und nur wegen der fehlenden Zahlung nicht arbeiten.
Gemäß § 628 Abs. 2 BGB haftet der Arbeitgeber für den finanziellen Schaden, der Ihnen durch die Auflösung des Arbeitsverhältnisses entsteht. Vorsicht: Dies sollten Sie nicht unüberlegt tun, denn die Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen riskieren.
In der Praxis wird empfohlen, das Zurückbehaltungsrecht erst geltend zu machen, wenn der Lohn für mindestens zwei Monate aussteht oder der Zahlungsrückstand einen erheblichen Umfang erreicht hat.
Natürlich will ein solcher Schritt gut überlegt sein, da er auch Nachteile mit sich bringen kann. Er schuldet Ihnen daher weiterhin das Gehalt für die Zeit, in der Sie berechtigterweise nicht arbeiten.

Bleibt die Zahlung weiterhin aus, ist eine schriftliche Mahnung mit Fristsetzung ratsam. Detaillierte hilfreiche Informationen bei Insolvenz deines Arbeitgebers findest du hier.
Unabhängig davon, ob du selbst gekündigt hast oder gekündigt wurdest, stehen dir während der Kündigungsfrist Gehaltszahlungen, Überstundenvergütung sowie Urlaubsvergütung zu, falls du noch offene Urlaubstage hast.
Es gilt also: Je formeller, desto besser. Bei Nichtzahlung sollte man den Arbeitgeber schriftlich auffordern und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten. Das Gehalt für den Monat Mai beispielsweise steht dir also offiziell ab dem 1.

Du solltest eine fristlose Kündigung dennoch nicht ausschließen: Sie gibt dir die Möglichkeit, dich neu zu orientieren und im besten Fall schnell eine neue Beschäftigung zu finden. Aber was bedeutet pünktlich eigentlich?
Zunächst gilt, dass du als Arbeitnehmer:in vorleistungspflichtig bist. Steht fest, dass der Lohnverzug ausreichend für eine fristlose Kündigung ist – vorausgesetzt diese erfolgt nach einer vorherigen Abmahnung.
Das Insolvenzgeld sichert den Arbeitnehmer:innen bei Insolvenz des Arbeitgebers die Nettolohnzahlungen der letzten drei Monate vor Insolvenzeröffnung.
Wenn der Arbeitgeber das Gehalt nicht mehr zahlt, ist dies für Arbeitnehmer äußerst belastend. Typischerweise können Sie pro Jahr 5 Prozentpunkte über dem Basiszinssatz auf den Bruttobetrag als Verzugszinsen verlangen.
Wichtig: Auch wenn Insolvenzgeld gezahlt wird, sollten Sie offene Lohnforderungen im Insolvenzverfahren anmelden. Wichtig ist, dass sie hierbei ihren Bruttolohn geltend machen. Du hast das Recht, Lohnrückstände einzuklagen, eventuell auch mit Verzugszinsen. Beachten Sie jedoch: In erster Instanz vor dem Arbeitsgericht muss jede Partei die Anwaltskosten selbst tragen – auch wenn Sie gewinnen.
Holen Sie im Zweifel frühzeitig rechtlichen Rat ein – Fachanwälte für Arbeitsrecht (wie Dr. Usebach) oder Gewerkschaften können Sie unterstützen. für Steuernachteile aufkommen, die dem Arbeitnehmer dadurch entstanden sein können, dass er aufgrund einer einmaligen Gesamtnachzahlung mehr Steuern zahlen muss, als wenn der Arbeitgeber das Gehalt wie geschuldet monatlich gezahlt hätte.
Klage deine Rechte ein
Selbst wenn du es schaffst, umgehend einen neuen Job zu finden: Deine Ansprüche an deinen ehemaligen Arbeitgeber bleiben bestehen. Setze dem Unternehmen in deinem Mahnschreiben eine Frist, innerhalb der du das ausstehende Gehalt beziehungsweise eine Stellungnahme erwartest.
Ein passendes Muster finden Sie im Ratgeber zur fristlosen Kündigung durch den Arbeitnehmer. Und der Arbeitnehmer muss seinen Arbeitgeber zuvor abmahnen. zwei Monatsgehälter)
Verweigert der Arbeitnehmer zu Recht die Arbeit, darf der Arbeitgeber dieses Verhalten nicht sanktionieren.

Wie aussichtsreich Zahlungsklagen sind, hängt unter anderem von der wirtschaftlichen Lage deines ehemaligen Arbeitgebers ab.
Meistens hat es wirtschaftliche Gründe, wenn Unternehmen Lohn und Gehälter nicht oder nicht pünktlich zahlen.